Demokratie fördern mit internationalen Projekten - Teil des Bildungsauftrags an Berufskollegs
Mit ihrer Initiative „Demokratie fördern in internationalen Projekten“ (DiP) unterstützt die EU-Geschäftsstelle Wirtschaft und Berufsbildung Arnsberg die Berufskollegs in ihrem Regierungsbezirk bei der Umsetzung von internationalen Projekten im Bereich der Erinnerungskultur und Demokratieförderung. „Die Berufskollegs sind ideale Orte für attraktive Bildungsangebote, durch die junge Menschen demokratische Werte, Toleranz und Weltoffenheit lernen. Diese Werte sollen in allen Fächern vermittelt werden. Zum Bildungs- und Erziehungsauftrag des Berufskollegs gehört es, diese Werte in das beruflich-ethische Handeln der Auszubildenden zu transferieren“, erklärt Ludger Dieckmann, schulfachlicher Dezernent in Arnsberg. Um die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit zu gewährleisten, sei es wichtig, diese Themen in die Schulentwicklung zu inkludieren.
Neben der Plattform “NRW cConnect extern“, die eine Sammlung von Ressourcen wie z.B. Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellt, sind internationale Fortbildungsangebote für Lehrkräfte und Schulleitungen zentraler Bestandteil der Initiative.
Qualifizierung „Gedenkstättenpädagogik“
An der aus vier Modulen bestehenden Qualifizierung „Gedenkstättenpädagogik“ nahmen 26 Lehrkräfte teil, um Impulse zu erhalten und methodisches Wissen für die Durchführung von internationalen Aktivitäten zur Förderung der Demokratie in der beruflichen Bildung zu erlernen. In Modul 1 und 2 tauschten sich die Teilnehmenden mit Blick auf den Status Quo zur Erinnerungskultur am eigenen Berufskolleg aus, entwickelten Projektideen für entsprechende Schulentwicklungsvorhaben und setzten sich mit der Verortung des Themas in Lernsituationen auseinander. Das dritte Modul beinhaltete ein einwöchiges Job-Shadowing in der Internationalen Begegnungsstätte in Oświęcim, Polen, mit Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz und dem Austausch mit polnischen Lehrkräften. Durch eine Auseinandersetzung mit dem historischen Ort Auschwitz-Birkenau lernten die teilnehmenden Lehrkräfte z.B. die Wirkung pädagogischer Methoden zur Bewältigung der Eindrücke kennen und können diese in der Arbeit mit ihren Schülerinnen und Schülern einsetzen. Die Fortbildung endete mit dem 4. Modul, in welchem die Lehrkräfte ihre Erfahrungen in Polen fachlich auswerteten und erste Meilensteine zur Umsetzung von Aktivitäten an ihren Schulen planten.
Die Fortbildung für Schulleiter/-innen fand in Kooperation mit dem Institut für Demokratiepädagogik in Eupen, Belgien, statt. Neben einer Sensibilisierung für die Relevanz des Themas im Schulprogramm lernten die Schulleitungen mittels im Ausland erprobter Praktiken Zugangswege für Lernende kennen, um dieses Themenfeld zu erschließen und Möglichkeiten der Verknüpfung mit berufsspezifischen und berufsübergreifenden Inhalten zu präzisieren. Die Berufskollegs im Regierungsbezirk Arnsberg sind mit neuen Kompetenzen ins Schuljahr 2023/2024 gestartet. Nun ist das DiP-Team sehr gespannt, welche Vorhaben zur Demokratieförderung in internationalen Projekten begleitet werden.