BEST - In Unternehmen die notwendigen gesellschaftlichen und ökologischen Veränderungen in den Fokus nehmen - Good Practice

Angesichts der fortwährenden gesellschaftlichen und ökologischen Veränderungen ist der Bedarf nach Orientierung und Anpassung in Unternehmen groß. Dies betrifft vor allem die Bereiche Corporate Social Responsibility (CSR), Nachhaltigkeit und digitale Transformation. Für die Umsetzung von Maßnahmen ist die entsprechende Expertise in den Unternehmen – sowohl bei Führungskräften als auch bei Mitarbeitenden - gefragt.

Hier setzt die Erasmus+-Partnerschaft „BEST – Boosting Environmental and Social Topcis“ an. Ziel des Projektes war es, Bildungsangebote zu entwickeln, um in Unternehmen die notwendige Expertise für den Wandel in Bezug auf Klimaneutralität, nachhaltiges Wirtschaften und faire Arbeitsbedingungen schaffen. Damit ordnet sich das Projekt in das Konzept der VUCA-Welt (Volatile, Uncertain, Complexity and Ambiguity) ein. In der heutigen VUCA-Welt geht es darum, in die Zukunft zu denken und die Zusammenarbeit in Unternehmen mit modernsten Lösungen zu stärken. Durch die entwickelten Bildungsangebote soll das Potenzial der eigenen Mitarbeitenden in den Unternehmen genutzt werden, um diesen Herausforderungen von innen heraus zu begegnen.

Neue Bildungsmaterialien für die Mitarbeitenden in Unternehmen

Ein wichtiger Baustein im gesamten Projekt war die intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den vier Projektpartnern aus Belgien, Deutschland, Italien und Portugal. Ansätze aus den verschiedenen Ländern und den Wirkkontexten der Partner wurden zusammengetragen und bewertet. Die Erkenntnisse flossen in die Entwicklung der vier Bildungsinstrumente ein:

  • ein umfangreiches Schulungscurriculum für die Mitarbeitenden in den Unternehmen, das die Kompetenzen für eine nachhaltige Unternehmensführung vermittelt (IO 1),
  • ein Konzeptpapier zur Themenorientierung und eine Toolbox, die einen Überblick über die relevanten Themenfelder und Methoden für eine nachhaltige Unternehmensführung bieten (IO 2),
  • ein Social Impact Management und ein Impact Assessment Report, die die Wirkung der Schulungsmaßnahmen auf die Unternehmensmitarbeitenden und die Gesellschaft messen und analysieren (IO 3) sowie
  • ein Onlinewerkzeug für den Austausch und die Kommunikation mit dem Namen Billbo.online, das eine Plattform für den Wissenstransfer, das Networking und die Kooperation zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Unternehmen ermöglicht (IO 4).

Positives Fazit nach drei Jahren Projektarbeit

Das Projekt war auf mehreren Ebenen erfolgreich. In den Unternehmen ist ein tieferes Verständnis dafür entstanden, dass durch das Einbeziehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der soziale und ökologische Wandel beschleunigt werden kann. Durch die Partizipation fühlen sie sich ermutigt, Veränderungen zuzulassen und die entsprechenden Innovationen mit umzusetzen.

Auf internationaler Ebene sind durch die Projektarbeit bereits bestehende Netzwerke wie die Economia Civile in Italien, die Wirtschaft in Gemeinschaft in Italien und Belgien sowie die Gemeinwohlökonomie in Belgien, Deutschland, Italien und Österreich auf das Projekt BEST aufmerksam geworden und haben sich mit ihren Methoden und Erfahrungen eingebracht. Die BEST-Bildungsformate werden inzwischen in deren Ausbildungs- und Qualifizierungsprogrammen integriert.

Als besonders wirksam hat sich die Kooperation mit den lokalen Wirtschaftsverbänden erwiesen. So sind bspw. in Deutschland drei Schulungsformate beim Entwicklungspartner Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V. (BIWE) in das reguläre Schulungsprogramm für die Wirtschaftspartner aufgenommen worden. In Zusammenarbeit mit dem BIWE und dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) wurde außerdem ein Leitfaden (PDF) für die Integration des Themas Nachhaltigkeit in die Ausbildung entwickelt. Ein Großkonzern bietet seinen Auszubildenden jährlich die Teilnahme an einem von der IHK anerkannten Zertifikats-Lehrgang für Nachhaltigkeitsbildung an. 

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