SAFE international - Streetwork in Rumänien und Deutschland
Das Team von „SAFE – Straßensozialarbeit für Erwachsene“ des SZL Suchtzentrums in Leipzig arbeitet auf Szeneplätzen mit Menschen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden, Alkohol oder illegale Drogen konsumieren oder obdach-, wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind. SAFE begreift jeden Menschen als schaffendes Wesen, ermutigt ihn in diesem Sinne, sein Lebensumfeld aktiv zu gestalten und schafft Möglichkeiten, dieses Potential zu nutzen.
Hospitationen bei rumänischen Partnereinrichtungen
Im Rahmen des Erasmus+-Projekts „SAFE international“ besuchten Mitarbeitende des Suchtzentrums verschiedene Partnereinrichtungen in Rumänien, tauschten sich mit Fachkräften über Streetwork-Themen aus und knüpften nachhaltige Kontakte vor Ort. Ziel des Projekts war es, herauszufinden, warum Menschen aus Rumänien trotz schlechter Integrationschancen nach Deutschland kommen. Durch die Hospitationen erlangten die Mitarbeitenden ein besseres Verständnis für die Lebenswelt dieser Menschen, die oftmals durch das Netz der sozialen Sicherung fallen und Adressatinnen und Adressaten von SAFE werden.
Ergebnisse für die Praxis
Durch die gewonnenen Erkenntnisse sollen Mitarbeitende der Wohnungslosenhilfe in Zukunft besser für die Lage ihrer Adressatinnen und Adressaten sensibilisiert werden und mit einem diskriminierungskritischen Blick auf Armut Strukturen schaffen, in denen Inklusion wirklich stattfinden kann. Der Erfahrungsaustausch mit den Partnereinrichtungen in Rumänien hat den Blick für Barrieren in der Gesellschaft, denen die Adressatinnen und Adressaten von SAFE gegenüberstehen, geschärft. Mit Hilfe der gewonnenen Erkenntnisse will SAFE diesen Barrieren entgegenwirken und zu deren Abbau beitragen. Besonders wurde durch die rumänischen Partner die Situation der Roma und Romnja und deren Zugangsschwierigkeiten in vielen Bereichen in Deutschland kommuniziert. Eine Teilnehmerin der Auslandsfortbildung sagt dazu:
„Für mich persönlich war der geschärfte Blick auf die – auch strukturelle – Diskriminierung, welche die Roma Bevölkerung erfährt, eine wichtige Erfahrung. Dadurch habe ich die Möglichkeit ein anderes Verständnis für deren Situation und für deren Migration nach Deutschland zu entwickeln, um hier, vor Ort, noch achtsamer darauf einzugehen und meine Angebote noch besser an die Bedarfe anzupassen.“
Durch den Besuch in Rumänien angeregt, plant das Suchtzentrum einen online-Fachtag zum Thema Roma und Romnja und deren Ausgrenzung in Rumänien und Deutschland.
Weitere Informationen
Den Bericht über das Projekt "SAFE international" finden Sie auch in unserem Journal Nr. 37 (Juli 2023) auf Seite 19.