Bunte Handabdrücke auf großer Leinwand
Die Transnational Cooperation Activity (TCA) „Green Erasmus: Pathways to sustainable projects and institutions” fand vom 14. bis 16. Juni 2023 in München statt. 60 Teilnehmende (darunter sowohl erfahrene Projektträger, als auch Erasmus+-Neulinge aus dem Bereich der Leitaktion 2) aus 14 Programmländern besuchten die Veranstaltung. In den drei Tagen erhielten sie Inputs zu Green Erasmus innerhalb von Kooperationspartnerschaften und entwickelten nachhaltige Projektansätze. Zudem konnten sie Ideen und Anregungen mitnehmen, wie sie ihre Einrichtungen und Projekte in der beruflichen Aus- und Weiterbildung nachhaltiger gestalten könnten. Im Vordergrund stand dabei die Vernetzung untereinander, auch mit Blick auf zukünftige Partnerschaften in der Leitaktion 2.
Die Veranstaltung begann mit einem interaktiven Warm-up angeleitet von Maike Tünkers von Uniqueorn. Tünkers ist Erwachsenenbildnerin und hilft Einzelpersonen und Unternehmen, sich und ihr Vorgehen zu reflektieren und langfristig nachhaltiger aufzustellen. Sie ließ die Teilnehmenden mit Hilfe von aufgemalten Kontinenten und Luftballons die Bevölkerungsverteilung und den Co2-Ausstoß der verschiedenen Kontinente bildlich darstellen. Dies förderte die erste Kontaktaufnahme zwischen den Teilnehmenden, schließlich mussten sie die begrenzten Ballons so auf die Gruppe aufteilen, dass alle am Ende zufrieden waren. So stimmten sich die Teilnehmenden thematisch auf die folgenden Tage ein.
Im anschließenden Sustainability Slam gaben Expertinnen Einblicke in vier verschiedene Nachhaltigkeitsthemen. Ähnlich dem Vorbild des Poetry Slams votierte das Publikum per Applaus am Ende für das Thema, das aus seiner Sicht am wichtigsten war.
Es gewann das Thema „Sustainable Finances“ vorgetragen von Claudia Müller vom Female Finance Forum. Das Forum bietet ein breites Angebot zur finanziellen Bildung für Individuen, besonders für Frauen auf dem Weg in die finanzielle Unabhängigkeit. Der Fokus des Vortrages lag auf nachhaltigen Geldanlagen und wie man mit individuellen Anlagen und Investitions- und Konsumentscheidungen nachhaltiges Wirtschaften beeinflussen kann.
Auch alle anderen Vorträge erhielten einen großen Zuspruch: Marina Peralta Olano von der Lilium eAircraft GmbH zog das Publikum mit der Aussage in ihren Bann, dass die ersten elektrischen Kleinflugzeuge bereits in den nächsten Jahren starten sollen. Bis 2030 sollen ganze 3,500 Lilium Jets zur Verfügung stehen. Besonders mit Blick auf den Mobilitätscharakter vieler Erasmus+-Projekte hatte die Information für die Teilnehmenden und ihre möglichen zukünftigen Projekte einen großen Mehrwert.
Maike Tünkers reimte zu den 17 Zielen der globalen Nachhaltigkeitsagenda der Vereinten Nationen mit besonderem Fokus auf die Bildung für Nachhaltige Entwicklung – und überraschte am Ende mit dem Hinweis, dass ihr Gedicht von einer Künstlichen Intelligenz gedichtet wurde.
Satiye Sarigöz von der Nationalen Agentur beim BIBB schloss mit Anlehnung an die Kultfigur aus Kindertagen Biene Maja den Slam ab. Ihr Beitrag widmete sich GreenComp, dem europäischen Referenzrahmen für „Nachhaltige Kompetenzen“.
GreenComp besteht aus den vier Kompetenzfeldern „Verankerung von Nachhaltigkeitswerten“, „Komplexität der Nachhaltigkeit erkennen“, „Visionen für eine nachhaltige Zukunft“ und „Handeln für Nachhaltigkeit“. Jedem Feld sind jeweils drei Kompetenzen zugeordnet. GreenComp lädt alle Bildungsanbietende dazu ein, diese Kompetenzen in ihren Projekten zu berücksichtigen und durch geeignete Maßnahmen auszubauen und zu fördern.
Nach dem intensiven Austausch ging es für die gesamte Gruppe mit dem Bus zum Botanischen Garten in München-Nymphenburg. In Kleingruppen und mit professioneller Führung erkundeten die Teilnehmenden verschiedene Bereiche des Gartens. Der Abend endete bei einem veganen Essen im Bodhi, Bayerns erstem veganen Wirtshaus, bei dem die Teilnehmenden auch weitere Kontakte knüpften und ihre Gespräche vertieften.
Am zweiten Tag ging es konkret um die Findung von möglichen Partnern und die Erarbeitung von ersten Projektideen. Den Austausch eröffnete die Moderatorin der TCA, Julia Lubjuhn von der Nationalen Agentur beim BIBB mit einer Einordnung der horizontalen Programmpriorität „Umwelt und Bekämpfung des Klimawandels“ und führte die Teilnehmenden in das offene und partizipative Austauschformat Open Space ein.
Im Anschluss schlugen die Teilnehmenden konkrete Projektideen zur Nachhaltigkeit vor und setzten sich mit Interessierten zusammen, um die Ideen weiter auszubauen und mögliche Partnerschaften auszuloten. In vier Durchgängen, die sich über den Tag verteilten, bildeten sich immer wieder neue Konstellationen und Projektideen. In den ersten beiden Runden wurden die Teilnehmenden beim Austausch von insgesamt acht Projektansätzen mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit unterstützt. Die Bandbereite dieser Projekte zeigt das vielfältige Potenzial auf, die Erasmus+ zur Umsetzung der horizontalen Priorität bietet und reicht von einem Workshop-Konzept zur Vor- und Nachbereitung der Teilnehmenden nicht nur in Mobilitätsmaßnahmen, einem nachhaltigen Projektmanagement mit Selbsttest und einer Projektschatztruhe zum „Stöbern“ über mehrere Ansätze zur Förderung von grünen Kompetenzen in unterschiedlichen Berufsfeldern (Landwirtschaft, Maßschneiderei, Koch/Köchin, Elektronik, Mechatronik) bis hin zu verschiedenen Zielgruppen (Unternehmen) und Produkten (Oliven).
Der Abend wurde mit einem Green Barbecue abgerundet.
Am letzten Tag ging es mit dem Bus zur Haderner Bio-Brauerei. Neben einer Führung durch das neue Brauereigebäude stellte Angeles C. Casulli von der Italian Chamber of Commerce München-Stuttgart Camera di Commercio Italo-Tedesca das Erasmus+-Projekt „Training in the Production of Organic and Craft Beer (TAPROOM)“ vor.
2020-1-MT01-KA202-074218: Training in the Production and Marketing of Organic and Craft Beer
Im Rahmen des Projektes, das von einem maltesischen Träger koordiniert wurde und bei dem die italienische Handelskammer eines der Kooperationspartner war, wurde in dieser Brauerei eine Feldstudie durchgeführt. Bei einer traditionellen bayerischen Brotzeit wurden ein letztes Mal Kontakte geknüpft und Ideen vertieft. Mit dem Bustransfer zum Münchener Hauptbahnhof endete die dreitägige Veranstaltung.
Die Nationale Agentur bedankt sich für das Interesse und freut sich auf viele spannende Projekte im Nachgang und als Ergebnis der Veranstaltung.
Auf SALTO finden Sie eine Dokumentation auf Englisch.
Projektansätze und Konzepte aus dem Open Space
- Workshopkonzept CorEdu
Arbeitsbereiche - coredus Webseite!
- 2022-1-DE02-KA220-VET-000090163: ClimateFarming (Holistic Resource Management for Climate Resilience of Farming)
Search | Erasmus+ (europa.eu) - 2021-1-DE02-KA220-VET-000030009: Production and marketing of Organic Olives and Olive oil: EcoOlives
- 2021-1-DE02-KA210-VET-000034595: Tailor-made. Contemporary. Innovative – the professional training of fashion designers and bespoke tailors (M.Z.Z)
Search | Erasmus+ (europa.eu) - 2020-1-DE02-KA202-007429: Greening the EntreComp Framework to Reconcile Economic Development and Environmental Security (Green-4-Future)
- 2020-1-DE02-KA202-007458: Think twice! - Ecological sustainability in project management
NA beim BIBB: Think Twice! - Ökologische Nachhaltigkeit im Projektmanagement (na-bibb.de)
- 2020-1-DE02-KA202-007660: Upgrading the Agricultural Sector with Skills in Regenerative Agriculture
- 2020-1-DE02-KA202-007629: PermaVET – Permaculture in Vocational Education and Training