Mit Krokussen Erinnerungskultur wachhalten - Integrationskursteilnehmende beteiligen sich an Projekt gegen Antisemitismus

Das Krokusprojekt startete als eine irische Initiative, bei der die HOLOCAUST EDUCATIONAL TRUST OF IRELAND (HETI) jungen Menschen ab 11 Jahren gelbe Krokuszwiebeln zur Verfügung stellte, die sie zum Gedenken an die 1,5 Millionen jüdischen Kinder, die im Holocaust umgekommen sind, und an Tausende anderer Kinder, die Opfer der Gräueltaten der Nazis wurden, an unterschiedlichen Orten in Irland, einpflanzen konnten.

Das Krokusprojekt in Rottweil

Diese Initiative, die in den Jahre 2017 – 2019 eine Förderung im Rahmen von Europa für Bürgerinnen und Bürger erhielt wurde inzwischen von vielen Initiativen überall in Europa aufgenommen. Isabel Pierre, Kursleiterin bei der Volkshochschule Rottweil, hatte im Rahmen des Förderprojektes Erasmus+ für Einrichtungen der Erwachsenenbildung mit Teilnehmern und Teilnehmerinnen ihres Senioren-Englischkurses am Vormittag, mit dem Sprachniveau B1, Dublin besucht. Diese Auslandsfortbildung vertiefte ihre Beziehung zu Irland, als sie von dem „The Crocus Project“ erfuhr.  Wieder zurück in der Volkshochschule stellte sie die Idee in ihrem aktuellen Integrationskurs und der Leiterin der Volkshochschule vor. Groß war das Interesse der Teilnehmenden, die zu dieser Zeit am Modul des Integrationskurses „Leben in Deutschland“ teilnahmen.  Begeistert bepflanzten am 14. November 2024 Menschen aus unterschiedlichen Ursprungsländern, erzogen in unterschiedlichen Glaubensrichtungen sechs Blumenkästen im kleinen VHS-Gemeinschaftsgärtchen in Rottweil.  Mit den im Frühjahr blühenden gelben Krokussen setzen sie ein Zeichen für die gemeinsam gelebten Werte der Religionsfreiheit, der Demokratie, der Menschenrechte und der Hoffnung auf Frieden und Freundschaft.

Die gelben Blüten erinnern an den gelben Davidstern, den Juden unter der Naziherrschaft tragen mussten. Der Krokus blüht gegen Ende Januar, rechtzeitig zum Holocaust-Gedenktag (27. Januar). Das Krokusprojekt ist eine greifbare Möglichkeit, Menschen an das Thema Holocaust heranzuführen und sie für die Gefahren von Rassismus und Diskriminierung zu sensibilisieren.