Internationalisierung der Berufsbildung
Worum es geht
Die Internationalisierung der Berufsbildung schreitet voran. Aber was genau bedeutet das? Die internationale Vernetzung von Wirtschaft und Gesellschaft führt dazu, dass sich die Anforderungen am Arbeitsplatz wandeln. Bei der bedarfsgerechten Qualifizierung von Fachkräften spielen internationale Berufserfahrungen eine immer wichtigere Rolle. Doch individuelles Lernen im Ausland ist nur ein Aspekt der Internationalisierung. Auch Berufsbildende Schulen, Unternehmen und Bildungseinrichtungen richten sich auf die sich ändernden Rahmenbedingungen aus. Internationalisierung manifestiert sich zudem in Veränderungen auf der Ebene des Berufsbildungssystems.
Erasmus+ unterstützt die Prozesse der Internationalisierung der Berufsbildung auf den verschiedenen Ebenen. Daher spielt das Thema im EU-Programm Erasmus+ eine zentrale Rolle. Auf dieser Themenseite erfahren Sie, welchen Beitrag Erasmus+ zur Internationalisierung der Berufsbildung leistet.
Internationalisierung der Berufsbildung
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Im Video
Die Internationalisierung der Berufsbildung schreitet voran. Welche Möglichkeiten bieten die Programme AusbildungWeltweit und Erasmus+ in der Berufsbildung?
Dauer: 5:02 Minuten | 2020 © NA beim BIBB
Umsetzung in Erasmus+
Europass und Mobilität
Seit Juli 2020 bietet das Europass-Portal viele Tools für die Bewerbung, eine Suche nach Job- und Weiterbildungsangeboten in Europa sowie gebündelte Informationen zu Bildung und Beschäftigung in Europa. Dadurch baut das neue Europass-Portal Hürden bei der Internationalisierung in Bildung und Beruf ab und wird zu einer zentralen Anlaufstelle zum Thema Lernen und Arbeiten in Europa.
Welche Möglichkeiten bietet Erasmus+?
Die Leitaktion 1, Mobilität von Einzelpersonen, bietet sowohl Lernenden als auch Personal die Möglichkeit, berufliche Lernaufenthalte im europäischen Ausland zu absolvieren. Der internationale Austausch in der Berufsbildung ist eine besondere Chance zur fachlichen und persönlichen Entwicklung für die Teilnehmenden.
Mit dem Erasmus+-Programm (2021-2027) schafft die EU-Kommission zwei Zugänge zu Fördermitteln für Bildungseinrichtungen und Unternehmen:
1. Akkreditierung - Andauernde Mitgliedschaft im Programm
Der Standardzugang für Institutionen ist die Akkreditierung. Sie ist für die gesamte Dauer des Programms gültig und verschafft Ihnen langfristigen und flexiblen Zugang zu Fördermitteln.
2. Kurzzeitprojekt - Befristeter Einstieg
Ein Kurzzeitprojekt gibt Ihnen die Möglichkeit, Erasmus+ kennenzulernen und in Projektform daran teilzunehmen. Hier bekommen Sie Fördermittel für bis zu 30 Aktivitäten bei einer Projektlaufzeit von 6 bis 18 Monaten.
Partnerschaften sind länderübergreifende Projekte von Einrichtungen, die in der Berufsbildung aktiv sind. Sie sind Teil der Leitaktion 2 „Zusammenarbeit zwischen Organisationen und Einrichtungen“ des EU-Programms Erasmus+.
Partnerschaften ermöglichen es den teilnehmenden Organisationen, Erfahrungen in der internationalen Zusammenarbeit zu sammeln und ihre Kapazitäten zu stärken. Sie können auch – je nach Projektform – qualitativ hochwertige, innovative Projektergebnisse erarbeiten.
Abhängig von den Projektzielen, den beteiligten Organisationen oder der angestrebten Wirkung können diese Projekte von unterschiedlicher Größe und Reichweite sein und dementsprechend ihre Aktivitäten anpassen.
Zwei Projektformen werden gefördert:
1. Kooperationspartnerschaften
Sie unterstützen den Aufbau und die Stärkung von Netzwerken, fördern den Austausch von Ideen, Methoden und Praktiken und schaffen oder erweitern innovative Bildungsprodukte oder Ideen. Sie verbreiten diese Projektergebnisse in ihrer Branche, ihren Netzwerken und auf regionaler und/oder nationaler Ebene.
Sie erleichtern kleinen, neuen und weniger erfahrenen Organisationen sowie benachteiligten Zielgruppen den Zugang zum Programm Erasmus+. Sie zielen auf den Austausch von Ideen, Methoden und Praktiken und realisieren Aktivitäten mit europäischer Dimension.
Mit Erasmus+ die Qualifizierung von Lehrenden und Management strategisch nutzen
Im Programm Erasmus+ (2021-2027) gewinnt die Verknüpfung von internationaler Mobilität des Personals und Organisationsentwicklung erneut an Bedeutung. Einrichtungen der Berufs- und Erwachsenenbildung, die für das Programm akkreditiert sind, formulieren in ihren sogenannten Erasmus Plänen konkrete Ziele für die Institution als Ganze, die sie mit Hilfe von Auslandsaufenthalten erreichen möchten. Dabei spielt die Personalmobilität eine zentrale Rolle. Denn wenn die Ziele einer Einrichtung strategisch mit einer europäisch angelegten Personalentwicklung verknüpft werden, können zusätzlich zum individuellen Kompetenzerwerb der Teilnehmenden positive Effekte auf das Unterrichts- und Ausbildungsgeschehen, auf Curricula sowie auf das internationale Profil der Einrichtung erzielt werden.
Unterstützung bei der Internationalisierung
- Strategische Internationalisierung: Go International –ein Praxisleitfaden zur strategischen Internationalisierung von Berufsbildungseinrichtungen (engl.)
- Selbsteinschätzung zur Frage Wo stehen wir?
Handreichung zur Selbsteinschätzung der Internationalisierung in berufsbildenden Einrichtungen
Politische Entwicklungen und Initiativen
Initiativen auf europäischer Ebene
Initiativen auf Bundesebene
AusbildungWeltweit
Mit AusbildungWeltweit globale Lernaufenthalte ermöglichen
Das Programm AusbildungWeltweit wurde 2017 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung iniitiert, um weltweite Aufenthalte von Auszubildenden sowie von Ausbilderinnen und Ausbildern im Rahmen der Berufsausbildung zu ermöglichen. Mit AusbildungWeltweit verfolgt das BMBF das Ziel, eine Förderlücke zu schließen und Praktika außerhalb der Europäischen Union möglich zu machen.
Weitere Infos finden Sie unter: ausbildung-weltweit.de.
Good Practice Internationalisierung
Internationalisierungsstrategie in NRW
Literatur zum Thema „Internationalisierung"
Bildung für Europa - Nr. 2019-2020/31: Internationalisierung der Berufsbildung
Die Internationalisierung der Berufsbildung schreitet weiter voran. Aber was genau umfasst der Begriff? Dass es nicht nur um Auslandsaufenthalte für Lernende und Bildungspersonal sowie den Erwerb internationaler Kompetenzen oder um grenzüberschreitende Kooperationen geht, zeigt das Journal.…
Mobil in Europa mit Erasmus+
Daten und Fakten zu Auslandsaufenthalten von Lernenden und Berufsbildungspersonal 2016–2018
Diese Analyse macht deutlich, wie sich die Anzahl der geförderten Projekte und das entsprechende Budget in den letzten Jahren entwickelt haben. Zugleich liefert sie die wesentlichen Daten und Fakten zu Auslandsaufenthalten und international mobilen Teilnehmenden, wobei sie auch deren Perspektive…
Institutionelle Wirkung von Mobilitätsprojekten für die Berufsbildung
Ergebnisse einer Umfrage unter Projektnehmern
Im Jahr 2017 hat die Nationale Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB) alle Projektnehmer der Antragsrunde 2014, die eine Förderung für ein Erasmus+-Projekt in der Berufs- oder Erwachsenenbildung erhalten haben, nach der Wirkung des durchgeführten Projekts auf die…
Auslandsaufenthalte in der Berufsausbildung 2017
Mobilitätsstudie
Angesichts der Internationalität der deutschen Wirtschaft und im Hinblick auf die Attraktivität der Berufsbildung hat der Deutsche Bundestag im Jahr 2013 einen nationalen Benchmark für Auslandsaufenthalte in der Berufsausbildung definiert: Bis zum Jahr 2020 sollen mindestens 10 Prozent der…