Pool-Projekte - mit EU-Stipendien für Einzelpersonen individuelle Mobilität ermöglichen
Möchten Lernende während ihrer Ausbildung ins Ausland gehen, können sie an einem von ihrer Ausbildungseinrichtung organisierten Mobilitätsaktivitäten teilnehmen. Doch welche Möglichkeit bietet sich Interessierten, deren Einrichtung selbst keine Erasmus+-Förderung beantragen? Auf dieser Seite stellen wir Ihnen vor, wie individuelle Mobilität durch sogenannte Pool-Projekte (Projekte auf die man sich als Einzelperson/Azubi bewerben kann) möglich wird – ein System, das sich in der Aktion Erasmus+ Mobilität in der Berufsbildung in Deutschland mittlerweile fest etabliert hat.
Manche Berufsbildungseinrichtungen halten einen Pool von Erasmus+-Stipendien für individuelle Lernmöglichkeiten von Interessierten bereit, die zum beruflichen Lernen ins europäische Ausland gehen möchten. Diese Projekte werden bundesweit über den Stipendienfinderauf dem Portal für Azubis MeinAuslandspraktikum zugänglich gemacht. Sie eröffnen Einzelpersonen die Möglichkeit, am Programm Erasmus+ teilzunehmen und eine Förderung aus EU-Mitteln zu erhalten. Die Bewerbung erfolgt über die Einrichtung, die das Pool-Projekt zur Förderung individueller Mobilität durchführt.
In Deutschland sind Projekte zur Förderung individueller Mobilität über die Jahre mit der Bezeichnung Pool-Projekte zu einem festen Bestandteil des Programms Erasmus+ im Bereich der Berufsbildung geworden. Wenn Sie mit Ihren Aktivitäten Einzelpersonen individuelle Mobilität ermöglichen und Teilnahmeplätze gerne bundesweit als Pool ausschreiben möchten, sollten Sie bei der Mittelanforderung Folgendes beachten:
- Sie können entweder alle oder auch nur einen Teil der Teilnahmeplätze als Pool bundesweit für Interessierte ausschreiben.
- Wenn möglich, sollten Sie bereits in Ihrem Antrag für Akkreditierung beschreiben, wie und welche Aktivitäten Sie als Pool-Plätze anbieten wollen.
- Mit der Ausschreibung von Pool-Plätzen verpflichten Sie sich, die „Qualitätsstandards für das Management von Pool-Plätzen“ einzuhalten.
- Zielgruppe und Schwerpunkte: Die Aktivitäten zur Förderung individueller Mobilität wenden sich ausschließlich an Lernende, nicht an Bildungspersonal. Einrichtungen können für diese Pool-Plätze Schwerpunkte setzen z.B. auf bestimmte Fachbereiche, Zeitpunkt (während oder nach der Ausbildung) Ausbildungsform (dual, schulisch ) Dabei muss die bundesweite Zugänglichkeit uneingeschränkt gelten.
- Ausschreibung: Wenn Ihr Pool-Projekt bewilligt wurde, wird dieses in unserem Stipendienfinder auf dem Portal MeinAuslandspraktikum, unserem Internetangebot speziell für Auszubildende, veröffentlicht. Interessierte können dort nach Einrichtungen suchen, bei denen sie sich für ein Auslandspraktikum bewerben können.
- Die Bewerbung von Lernenden um eine Förderung erfolgt bei Ihrer Einrichtung. Sie steuern Information, Auswahl und Durchführung des Lernaufenthaltes.
Nationale Kofinanzierung von Pool-Projekten: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt nationale Mittel für den Personalbedarf bei Einrichtungen bereit, die mindestens 100 Auszubildenden Lernaufenthalte im Ausland im Rahmen von Pool-Projekten ermöglichen. Weitere Informationen zur Nationalen Kofinanzierung von Pool-Projekten durch das BMBF finden Sie hier.
Auszubildende sowie Berufsschülerinnen und -schüler, deren Berufsbildungseinrichtung selbst keine Mobilitätsaktivitäten in Erasmus+ anbieten, können das Angebot derjenigen Berufsbildungseinrichtungen nutzen, die Pool-Projekte umsetzen. Interessierte bewerben sich in diesem Fall direkt bei einer dieser Pool-Projekt-Einrichtungen um das EU-Stipendium.
Gut zu wissen
- Das Praktikum kann während der Ausbildung oder innerhalb von 12 Monaten danach absolviert werden.
- Ein Pool-Projekt kann Schwerpunkte setzen und sich zum Beispiel nur für bestimmte Fachrichtungen eignen. Dies kann den Beschreibungen der Einrichtungen im Stipendienfinder entnommen werden.
- Viele Einrichtungen arbeiten mit Partnern im Ausland zusammen, die einen Praktikumsplatz vermitteln können, aber auch selbst organisierte Praktikumsplätze können gefördert werden.
- Der Erasmus+ Zuschuss deckt meist nicht alle Kosten ab.
Teilnahmeplätze auf MeinAuslandspraktikum finden
Lernende in der beruflichen Ausbildung können passende Teilnahmeplätze an Pool-Projekten über den Stipendienfinder finden. Dies ist ein kostenloses Angebot der NA beim BIBB, dass sich speziell an Azubis und Berufsschülerinnen und Schüler wendet und ihnen den Weg mit Erasmus+ ins Ausland zeigt.
Nach der Beantwortung von zwei kurzen Fragen, werden passende Förderangebote angezeigt.
Alle Erasmus+ Pool-Projekte sind anhand des Titels „Erasmus+ Stipendienplatz via XYZ (Name der Pool-Projekt-Einrichtung)“ zu erkennen.
Darüber hinaus werden im Stipendienfinder auch andere Förderprogramme angezeigt.