Inklusion und Vielfalt
Worum es geht
Inklusion und Vielfalt – dies ist ein zentrales Querschnittsthema für alle Programmbereiche in dem Programm Erasmus+. Chancengleichheit, Barrierefreiheit, Fairness und Vielfalt soll in allen Programmaktionen gefördert werden, um eine breite Beteiligung von Menschen mit geringeren Chancen an der Gesellschaft, am Bildungssystem und an Erasmus+ sicherzustellen. Auf unserer Themenseite erfahren Sie, welche Möglichkeiten Ihnen Erasmus+ bietet, um auf dieses Ziel hinzuarbeiten.
Inklusion und Diversität als Thema in Erasmus+
Video-Interview mit Torsten Schneider und Dr. Sabrina Weller von der NA beim BIBB
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Kontakt
Berufsbildung
Ellen Hahne
Fon: 0228 107 1329
ellen.hahne(at)bibb(dot)de
Erwachsenenbildung
Anke Dreesbach (Mobilität)
Fon: 0228 107 1628
dreesbach(at)bibb(dot).de
Torsten Schneider (Partnerschaften)
Fon: 0228 107 1687
torsten(dot)schneider(at)bibb(dot)de
Umsetzung in Erasmus+
Das europäische Bildungsprogramm Erasmus+ hat für die Phase 2021 bis 2027 Inklusion und Vielfalt zu einer der wichtigsten Zielsetzungen erklärt. Bei der Entwicklung der Projekte und Aktivitäten, sind Organisationen gefordert den Zugang für Menschen mit geringeren Chancen zu sichern und ihre Projekte didaktisch inklusiver zu gestalten. Zu den Inklusionsmaßnahmen zählen dabei:
- gezielte finanzielle Förderung,
- individuelle Begleitung der Teilnehmenden in allen Phasen des Programms,
- Unterstützung teilnehmender Organisationen und
- flexible Lernangebote.
Veröffentlichungen der Kommission
- Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur der Europäischen Kommission: Umsetzungsleitlinien zur Strategie für Inklusion und Vielfalt – Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps (Version 1 - 29.4.2021 (PDF)
- Durchführungsbeschluss der Europäischen Kommission: Rahmen für Inklusionsmaßnahmen für die Programme Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps 2021-2027 mit Annex
Transnationale Projekte im Rahmen von Erasmus+ sollen dazu beitragen, unsere Gesellschaft inklusiver und diverser zu machen. Es sollen Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Lernende mit geringeren Chancen geschaffen werden, um ihre aktive Teilhabe an der Gesellschaft zu verbessern. Das Thema „Inklusion und Vielfalt“ ist eine zentrale Priorität im Programm Erasmus+ und wichtiges Grundprinzip für alle Projekte und Aktivitäten in allen Programmaktionen.
Leitaktion 1 | Mobilität von Einzelpersonen: Mit dieser Leitaktion soll möglichst vielen Lernenden und Bildungspersonal mit geringeren Chancen Auslandspraktika und Lernaufenthalte ermöglicht werden. Auch kann „Inklusion und Vielfalt“ Thema in Job-Shadowings oder Lehraufenthalten von Bildungspersonal und in Auslandspraktika von Lernenden, wie zum Beispiel angehende Erzieherinnen und Erzieher, sein. Das Thema ist eines von vier Grundprinzipien, die bei allen Aktivitäten in der Leitaktion 1 Berücksichtigung finden müssen.
Mehr erfahren zur Leitaktion 1: Mobilität in der Berufsbildung
Mehr erfahren zur Leitaktion 1: Mobilität in der Erwachsenenbildung
Leitaktion 2 | Partnerschaften für Zusammenarbeit: Mit dieser Leitaktion sind verschiedene thematische Schwerpunkte im Bereich Inklusion und Vielfalt möglich. Die Ausgestaltung der Projekte ist vielseitig: So werden beispielsweise neue Lernmethoden oder digitale Lernumgebungen entwickelt und erprobt, um die Integration von benachteiligten Gruppen in die Gesellschaft und/oder die Arbeitswelt zu verbessern. Manche Projekte erarbeiten beispielsweise Curricula für Bildungspersonal, um seine Kompetenzen hinsichtlich Diversität und Inklusion im Lehr-/Lerngeschehen zu erweitern. Andere befassen sich mit dem Aufbau und der Stärkung ihrer europäischen Netzwerke oder organisieren Lernaufenthalte im europäischen Ausland für Menschen mit geringeren Chancen.
Mehr erfahren zur Leitaktion 2: Partnerschaften für Zusammenarbeit in der Berufsbildung
Mehr erfahren zur Leitaktion 2: Partnerschaften für Zusammenarbeit in der Erwachsenenbildung
Erasmus+ folgt einem ganzheitlichen Inklusionsbegriff und möchte Bildungsangebote so gestalten, die offen für alle Menschen sind. Das Ziel: Menschen, die aufgrund verschiedener Barrieren bisher nicht am Programm teilgenommen haben, den Zugang zu Erasmus+ zu erleichtern. Die nachstehende Liste solcher potenziellen Hindernisse ist nicht erschöpfend und eher als Referenz für Maßnahmen gedacht, die Menschen mit geringeren Chancen einen besseren Zugang verschaffen und sie besser erreichen sollen.
Die folgenden Hindernisse können – einzeln oder in Kombination – einer Teilnahme an Erasmus+ im Wege stehen:
- mentale, körperliche, sensorische oder sonstige Beeinträchtigungen;
- gesundheitliche Probleme (wie zum Beispiel chronische oder psychische Erkrankungen);
- Hindernisse im Zusammenhang mit Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung, die dazu führen, dass Menschen keine guten Leistungen erbringen oder frühzeitig aus diesen System ausscheiden;
- kulturelle Unterschiede gegenüber der Mehrheitsgesellschaft, wie sie zum Beispiel Geflüchtete, Neuzugezogene, Angehörige einer nationalen oder ethnischen Minderheit, sprachlich und kulturell nicht integrierte Menschen erfahren;
- soziale Hindernisse, die durch Anpassungsschwierigkeiten hervorgerufen werden, wie beispielsweise durch begrenzte soziale Kompetenzen, risikoreichem Verhalten oder Alkohol- und Drogenmissbrauch hervorgerufen werden;
- soziale Hindernisse, die durch familiäre Verhältnisse entstehen;
- wirtschaftliche Hindernisse, wie beispielsweise ein niedriger Lebensstandard, Langzeitarbeitslosigkeit oder ein geringes Einkommen;
- Hindernisse im Zusammenhang mit Diskriminierung (zum Beispiel aufgrund von Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Weltanschauung, sexueller Orientierung, Behinderung oder übergreifender Faktoren (eine Kombination eines oder mehrerer der genannten Diskriminierungsgründe ist möglich);
- geografische Hindernisse (zum Beispiel durch das Wohnen in abgelegenen oder ländlichen Gebieten, auf kleinen Inseln, in Randgebieten, in städtischen Vororten, in strukturschwachen Gegenden (begrenzter öffentlicher Nahverkehr, unzureichende Versorgungseinrichtungen).
Zudem bietet das Programm Unterstützung von Projekten, die Bildungsaktivitäten fördern und die den vor dem Krieg in der Ukraine geflohenen Menschen dabei helfen, sich in ihre neuen Lernumgebungen zu integrieren, sowie durch Maßnahmen zur Unterstützung von Organisationen, Lernenden und Bildungspersonal in der Ukraine.
Personen, auf die diese oder ähnliche Merkmale zu treffen, können zusätzliche Förderung erhalten. Eine ausführliche Beschreibung der Zielgruppen finden Sie im Programmleitfaden.
Das Programm Erasmus+ fördert Inklusion und Vielfalt, indem Lernenden mit geringeren Chancen der Zugang zu bestehenden Angeboten erleichtert werden soll. Um ihre Teilnahme auch in den Erasmus+-Projekten sicherzustellen, gibt es in allen Leitaktionen für Teilnehmende mit geringeren Chancen zusätzliche Förderung, die sich Inklusionsunterstützung nennt.
Kontaktseminar
PTCA "Optim-AL3AL 3: How to involve Learners in KA1 projects "
Vom 27. bis 29. Mail 2024 hat ein Kontaktseminar zum Thema inklusive Lernmobilität in Bergisch Gladbach stattgefunden
Good Practice: Migrantinnen und Migranten
Good Practice: Menschen mit Beeinträchtigungen und Benachteiligungen
Good Practice: Ältere Menschen
Literatur zum Thema „Inklusion und Chancengleichheit"
Zugang für alle: Inklusive Umsetzung von Erasmus+-Projekten
Mit dem Leitfaden Inklusion wollen wir Sie dabei unterstützen, Inklusion und Vielfalt in Ihrer Projektarbeit lebendig werden zu lassen. Nach dem Prinzip "Aus der Praxis für die Praxis" enthält der Leitfaden neben Tipps & Erfahrungsberichten von Akteur/-innen auch eine praktische Checkliste zu den…
Bildung für Europa - Nr. 2022/35: Inklusion und Vielfalt
Was verstehen Sie unter Vielfalt? Was bedeutet Inklusion? Das Journal zeigt, wie „Zugang für alle“ in Erasmus+ aussehen kann und präsentiert erfolgreiche Projekte.
Zugang für alle: Inklusion und Vielfalt im Programm Erasmus+ (Factsheet)
Das europäische Bildungsprogramm Erasmus+ hat Inklusion und Vielfalt zu einer der wichtigsten Prioritäten und zu einem Grundprinzip für alle Projekte und Aktivitäten in allen Programmaktionen erklärt. Welche Instrumente zur Unterstützung von Inklusion gibt es?
Qualifizierung des Berufsbildungspersonals in der beruflichen Bildung behinderter Menschen
Einschätzungen, Anmerkungen, Impulse; Heft-Nr.: 215
Einzelbeiträge aus fünf Perspektiven relevanter Akteurinnen und Akteure zur Qualifizierung des Bildungspersonals mit Blick auf die politisch gesetzte inklusive berufliche Bildung
Zur Veröffentlichung auf bibb.de
Inklusion im Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf
Hintergründe, Herausforderungen und Beispiele aus der Praxis
Wie es gelingt, allen jungen Menschen berufliche Handlungsfähigkeit zu vermitteln und die Teilhabe an regulärer Ausbildung und dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu verbessern, ist Thema in diesem Sammelband.
Zur Veröffentlichung auf bibb.de
Inklusion in der Berufsbildung
Befunde - Konzepte - Diskussionen
Der Sammelband bündelt die Ergebnisse einer Expertenfachtagung der Arbeitsgemeinschaft Berufsbildungsforschungsnetz (AG BFN). Die Autoren präsentieren Erkenntnisse und bieten konstruktiv-kritische Denkanstöße für Forschung, Politik und Praxis.
Zur Veröffentlichung auf bibb.de
BWP 2/2015: Inklusion
Wie kann es gelingen, alle Menschen entsprechend ihren Lernbedürfnissen und individuellen Voraussetzungen an hochwertiger Bildung teilhaben zu lassen? Die BWP-Ausgabe geht der Frage nach, welche Anforderungen das Inklusionskonzept an die berufliche Bildung stellt.
Zur Veröffentlichung auf bibb.de