Von Internationalisierung überzeugt - Kammerbezirk profitiert von Internationalisierung

Die Handwerkskammer Erfurt hat jahrelange Erfahrung sowohl als entsendende als auch aufnehmende Einrichtung im Programm Erasmus+ – und sie st bereits seit 2020 akkreditiert. Gründe für die Kammer, international aktiv zu sein und entsprechende Angebote auch mit Erasmus+ anzubieten, gibt es einige.

Wettbewerbsfähigkeit

Auszubildende, die einen Aufenthalt im Ausland durchführen, stärken nicht nur ihr fachliches Wissen, indem sie zum Beispiel neue Techniken lernen, sondern verbessern auch ihre Soft Skills wie Flexibilität oder Selbstvertrauen. Gemeinsam mit den interkulturellen Kompetenzen, die durch einen Auslandsaufenthalt erworben werden, wird damit die Wettbewerbsfähigkeit der Auszubildenden erhöht. Auch den Betrieben und der Kammer selbst kann Erasmus+ helfen, die Konkurrenzfähigkeit zu erhöhen: sei es durch Auslandsaufenthalte von Ausbildungspersonal, das neue Fähigkeiten erwerben kann, oder durch die Koordination des Angebots, was zukünftige Fachkräfte dazu bewegen kann, im Kammerbezirk eine Ausbildung anzutreten.

Attraktivität

Die internationale Arbeit der Handwerkskammer ermöglicht ein niedrigschwelliges Angebot für ihre Mitgliedsbetriebe und leistet somit einen langfristigen Beitrag für die Internationalisierung im Kammerbezirk, auch durch die Entlastung von Betrieben, die selbst keine Erasmus+-Anträge stellen möchten. Die enge Vernetzung mit den Mitgliedsbetrieben erlaubt es der Kammer zudem, einen guten Überblick des Bedarfs der Wirtschaft zu haben. So kann bedürfnisorientiert reagiert und entsprechende Angebote können zeitnah erarbeitet und umgesetzt werden. Durch das Angebot der Kammer wird somit die Attraktivität der Berufsbildung im Kammerbezirk erhöht. Dies zeigt sich am Beispiel des Fachkräftemangels. Dieser kann durch Kooperationen mit Partnern aus Ländern, auch außerhalb Europas, aus denen vermehrt Fachkräfte nach Deutschland kommen, verringert werden. Ein Austausch auf fachlicher, aber auch kultureller Ebene kann helfen, die Eingliederung dieser Fachkräfte in Deutschland zu vereinfachen. Auch der Austausch zu Inhalten und Rahmenbedingungen von europäischen Berufsabschlüssen kann die Fachkräfteanwerbung erleichtern.

Von Guter Praxis lernen

Ein Beispiel im Bereich Digitalisierung zeigt deutlich, dass Auslandsaufenthalte nicht nur den Teilnehmenden zugutekommen, sondern auch großflächig eine positive Wirkung auf das Angebot der beruflichen Bildung haben können und sich damit wie beschrieben günstig auf die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Berufsbildung im Kammerbezirk Erfurt auswirken. Seit 2023 verfügt die Handwerkskammer über ein Kompetenzzentrum für Robotik und Sensorik. Der Wunsch, hier auch Gute Praxis, zum Beispiel im Bereich der Lehre von Robotik aus anderen Ländern einfließen zu lassen, konnte durch Auslandsaufenthalte in Estland erfüllt werden. Die hier erworbenen Kompetenzen fließen zurück in das Kompetenzzentrum und stehen somit einer großen Anzahl an Personen zur Verfügung, die selber nicht zwingend für einen Lernaufenthalt im Ausland waren.