#GetInvolved - Förderung von Demokratie und bürgerschaftlichem Engagement in der Berufsbildung
Seit einigen Jahren nehmen antidemokratische Tendenzen, unter anderem durch das Erstarken von nationalpopulistischen Parteien, in europäischen Staaten zu. Um dem entgegen zu wirken, hat es sich das EU-Projekt „#GetInvolved“ zum Ziel gesetzt, ins besondere bei jungen Menschen im Berufsbildungssystem das demokratische Bewusstsein zu stärken. Dabei sollen vor allem demokratische Gestaltungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, welche sich nicht nur auf die klassischen institutionalisierten Formen beschränken.
Zu Beginn ging die Strategische Partnerschaft unter der Koordination der QBS Gewerkstatt der Frage nach, wo dem Bereich „Teilhabe am demokratischen Leben, gemeinsame Werte und zivilgesellschaftliches Engagement“ im Berufsbildungssystem Raum gegeben wird. Dabei hat das Projektteam, bestehend aus fünf Partnern in vier EU-Ländern, festgestellt, dass dieses Thema in der alltäglichen Praxis stark vernachlässigt wird. Im Projekt wird die se Problematik aufgegriffen, indem die Sensibilisierung für Diskriminierung geschärft werden soll und Methoden bereitgestellt werden, um die Erfahrung von Teilhabe entsprechend dem Konzept der Inclusive Citizenship zu er möglichen. Hierbei ist die Wertschätzung für die Perspektive der Teilnehmenden ein zentrales Element. Die Materialien richten sich da bei nicht nur an Berufsbildungseinrichtungen, sondern auch explizit an Betriebe.
Materialien für Lehrende und Lernende
Die erstellten Materialien bieten auf verschiedenen Ebenen Methoden und Anregungen, um das Projektziel zu erreichen. In einem Train-the-Trainer-Workshop werden dem Bildungspersonal Methoden vermittelt, die sich einerseits der Sensibilisierung für Diskriminierung und Macht sowie andererseits der aktiven Teilhabe widmen. Diesen Workshop können Bildungseinrichtungen und Betriebe selbstständig mit Hilfe der Materialien organisieren oder bei den Projektpartnern eine Durchführung anfragen. Das Angebot besteht auch nach Projektende fort. Zur Förderung des Engagements von jungen Menschen wurde ebenfalls ein Handbuch für Schülerwettbewerbe entwickelt, das von Lehrenden wie Lernenden gleichermaßen genutzt werden kann. Darüber hinaus unterstützt ein Self-Monitoring-Tool die Vermittlung einer demokratischen Haltung in der Berufsbildung, indem unter anderem Diskriminierungspotenziale und Machtstrukturen in Organisationen aufgezeigt werden. Zusätzlich wurde ein Konzept für eine mögliche Zertifizierung von Organisationen nach demokratischen Kompetenzen und Strukturen entwickelt.
Eine Herausforderung in der Projektarbeit war es, die unterschiedlichen landesspezifischen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen und entsprechend bei der Produktentwicklung umzusetzen. „Im Umgang mit dem Thema Teilhabe ist die Bereitschaft zu Selbstreflexion und zum Perspektivwechsel von großer Bedeutung“, betont Andrea Wisotzki, die Projektkoordinatorin.
Weitere Informationen
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