COMPARE: Barrierefreier Zugang zu Webseiten im Fokus - Good Practice
Der barrierefreie Zugang zu Online-Informationen und -Diensten ist zu einer entscheidenden Voraussetzung für eine erfolgreiche gesellschaftliche Inklusion geworden. Allerdings sind viele digitale Ressourcen für Menschen mit Behinderungen immer noch nicht zugänglich. Die EU-Richtlinie 2016/2102 fordert dagegen, dass alle öffentlichen Websites und mobilen Apps in Europa für Menschen mit Behinderungen zugänglich sein sollen. Daher hat die Erasmus+ Strategische Partnerschaft „COMPARE“ für Barrierefreiheits-Prüferinnen und -Prüfer sowie Web-Entwicklerinnen und -Entwickler Testmethoden und ein Lernmodul entwickelt, welche diese Vorgaben im Fokus haben.
Testen und daraus lernen
Das transnationale Projekt unter Koordination der DIAS GmbH mit Partnern aus Schweden und Frankreich hatte sich zum Ziel gesetzt, für Fachleute der Barrierefreiheit in ganz Europa ein Werkzeug für den Vergleich ihrer jeweils unterschiedlichen Prüfansätze zu entwickeln und darüber hinaus ein interaktives Lernmodul zu schaffen.
Deshalb wurde ein Wiki-basiertes Verzeichnis (https://compare.accessiweb.org) geschaffen, in dem Barrierefreiheits-Prüfer/innen wie auch Web-Entwickler/innen bestimmte Anwendungsfälle oder „Web Content Cases“ (zum Beispiel ein Ausklapp-Menü, ein Pop-up-Dialog, ein Register-Bereich oder Bilder-Karussell) eintragen und deren Barrierefreiheit bewerten. Andere Expertinnen und Experten können hier ihre eigenen Bewertungen hinzufügen. Damit ist eine Plattform für den Austausch über Bewertungsansätze entstanden, die Prüferinnen und Prüfern hilft, sich an gemeinsam etablierten Best Practices zu orientieren. Auch Usability-Tests mit Menschen mit Behinderungen können hier zusätzlich eingetragen werden.
Empfehlungen für barrierefreie Webinhalte wurden zudem im mehrsprachigen Lern- und Erkundungsmodul Access & Use (https://accessuse.eu/de/) veröffentlicht. Videos aus den Usability-Tests zeigen hier eindrucksvoll die vielfältigen Probleme, die Menschen mit Behinderung bei der Nutzung von dynamischen Webinhalten haben. Anschließend finden sich Tipps für die barrierefreie Umsetzung dynamischer Webinhalte und weiterführende Quellen.
In der Anwendung
Sowohl das COMPARE-Verzeichnis als auch das Lern- und Erkundungsmodul Access & Use werden nun nach Projektende in der Ausbildung von Prüferinnen und Prüfern bei den Partnern in Deutschland, Schweden und Frankreich und darüber hinaus eingesetzt. Die Video-Beispiele in Access & Use eignen sich zudem hervorragend, auch Menschen, die sich mit der digitalen Barrierefreiheit nicht oder nur wenig auskennen, ein eindrückliches Bild von den Problemen zu vermitteln und damit die Notwendigkeit der digitalen Inklusion zu verdeutlichen.
Weitere Informationen