Erasmus+ stimuliert praktische Bildungsarbeit in den geförderten Einrichtungen

2017 führte die NA beim BIBB eine Online-Befragung zu den Ergebnissen und Auswirkungen von Projekten im Programm Erasmus+ durch. Diese quantitative Befragung zum sogenannten Impact sollte aus der Sicht beteiligter Einrichtungen Aufschlüsse geben zu den institutionellen Wirkungen der geförderten Projekte. Befragt wurden 702 deutsche Einrichtungen des Programmjahres 2014, die ein Mobilitätsprojekt (Leitaktion 1) oder eine Strategische Partnerschaft (Leitaktion 2) in der Berufs- und/oder Erwachsenenbildung durchgeführt haben. 392 Personen beteiligten sich an der Befragung, davon waren 94 Rückmeldungen der Strategischen Partnerschaften in der Berufsbildung, die die Grundlage für die folgende Teilauswertung bilden.

EU-Projekte haben Einfluss auf die praktische Arbeit in geförderten Einrichtungen

Ein Fokus lag auf der Fragestellung, ob und inwieweit die Verantwortlichen einen Einfluss der Projektergebnisse auf die praktische Bildungsarbeit der Einrichtungen sehen. Über 89% der Befragten konstatieren, dass die Ergebnisse in unterschiedlichem Umfang in die Arbeit eingeflossen sind, z.B. in Unterricht, Aus- und Weiterbildung oder Trainingsmaßnahmen. Dabei kennzeichnen 64% den Einfluss der Projektergebnisse als „deutlich“ oder „sehr stark“.

Etwa 70% der Befragten sehen positive Änderungen in unterschiedlichem Umfang bei der Frage, ob das Projekt Innovationen und Änderungen in ihrer Einrichtung angestoßen oder positiv beeinflusst hat. In einer offenen Frage zu Beispielen für solche Innovationen und Änderungen in der eigenen Einrichtung wird von einem Projektverantwortlichen ausgeführt: „Zum einen hat das Projekt selbst Innovationen hervorgerufen. Wir waren in der Lage in der Entwicklung neue Ansätze auszuprobieren, die wir jetzt auch weiterhin in unsere Bildungsangebote integrieren. Zum anderen haben wir eine deutlich internationalere Perspektive in der Erstellung von Inhalten bekommen, die sich positiv auf die Arbeit auswirkt und insbesondere die Qualität der Lerninhalte verbessert.“ 

Nachhaltige Wirkung auf die beteiligten Einrichtungen

Eine weitere Frage zielte auf die Nachhaltigkeit und die Wirksamkeit der Projektergebnisse über einen längeren Zeitraum hinweg. Hier schätzt über die Hälfte (55%) aller Befragten ein, dass eine langfristige Wirkung von den Ergebnissen sowohl auf die eigene Einrichtung als auch die Partnereinrichtungen ausgeht. Etwa 21% erwartet eine langfristige Wirkung immerhin auf die eigene Einrichtung.

Entsprechend bejahen 79% der Befragten, dass die Kenntnisse und Wissensbestände der eigenen Einrichtung durch die Projektergebnisse positiv beeinflusst wurden. Dabei geben 17% an, dass sogar strategische Ziele unterstützt wurden. Der Zuwachs an Kompetenzen und Erfahrungen bei dem Bildungspersonal wird von einem Projekt so beschrieben: „Im Rahmen des Trainings mit der Zielgruppe Migranten / Flüchtlinge konnten wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Bildungsaktivitäten gewonnen werden. Insbesondere haben die beteiligten Mitarbeiter Wissen über die digitalen Lebenswelten von Migranten / Flüchtlingen erworben.“

Erasmus+ hat positive Auswirkungen auf das Image

Die Frage danach, ob sich das Image der eigenen Einrichtung durch das EU-Projekt positiv verändert hat, bejahen gut 80% aller Befragten. Davon schätzen in ca. 35,1% den Umfang positiver Imageveränderung als „deutlich“ oder „sehr stark“ ein und ca. 44,7% als gering ein.

Strategische Partnerschaften in der Berufsbildung haben also einen positiven Einfluss auf die praktische Bildungsarbeit und auf das Image einer Einrichtung – ein wichtiges Argument für die künftige Beantragung eines Projekts.