Gut im Homeoffice – wie geht digitales Arbeiten? - Good Practice
Technischer Fortschritt und Digitalisierung verändern die Arbeitswelt. Das betrifft nicht nur die Tools am Arbeitsplatz, sondern auch wann und wo Arbeit geleistet wird. Welche Fähigkeiten braucht man, um gut im Homeoffice zu arbeiten? Dieser Frage widmete sich das Erasmus+-Projekt REMSKA – REMote working SKills für All.
„Remote“ steht hier für das ortsunabhängige Arbeiten, also nicht am Ort des Arbeitgebers oder der Arbeitgeberin, sondern zum Beispiel zu Hause im Homeoffice. Arbeiten im Homeoffice nahm in den Jahren bis 2019 europaweit bereits langsam aber stetig zu – wenngleich in den einzelnen Ländern in sehr unterschiedlichem Maß. Die Pandemie beschleunigte das Arbeiten im Homeoffice beträchtlich und machte Herausforderungen und Chancen deutlich. Eine Gruppe von Einrichtungen aus sechs Ländern im Projekt REMSKA identifizierte, welche Fähigkeiten für das Arbeiten im Homeoffice erforderlich sind, und entwickelte Qualifizierungseinheiten, die im Rahmen von Trainings oder im Selbststudium eingesetzt werden können.
Die Grundlage dafür bildeten die Analyse von Artikeln, die Auswertung einer Anzahl von Stellenanzeigen sowie die Ergebnisse aus Gesprächen mit Fachleuten in den am Projekt beteiligten Ländern. Die Auswertung zeigt, dass neben digitalen Kompetenzen auch nicht-kognitive Fähigkeiten (Soft-Skills) benötigt werden. REMSKA beschreibt die wesentlichen Schlüsselkompetenzbereiche, die dazugehörigen Fähigkeiten und formuliert, was Erwerbstätige wissen und können müssen, wenn sie im Homeoffice arbeiten. Dazu gehören beispielsweise technische Aspekte rund um den mobilen Arbeitsplatz, Informationen zur Datensicherheit, Tools für die Zusammenarbeit oder Punkte zum Gesundheitsschutz.
Umfangreiche Lernmaterialein für die richtigen Kompetenzen
Als Ergebnis von REMSKA sind umfangreiche Lehr- und Lernmaterialien für unterschiedliche Nutzerinnen und Nutzer entstanden.
- Ein Forschungsbericht beleuchtet die Ausgangslage für das ortsunabhängige Arbeiten in Europa und insbesondere in den am Projekt beteiligten Ländern. Die Beschreibung von Lernergebnissen in acht Schlüsselkompetenzbereichen bildet die Grundlage für das entwickelte Lehr- und Lernmaterial.
- Im Dokument REMSKA-Curriculum und Lerneinheiten werden sechs Lektionen vorgestellt, in denen die Kompetenzen für das Arbeiten im Homeoffice vermittelt werden. Es wird auch erläutert, für wen die Materialien geeignet sind und wie sie eingesetzt werden können.
- Umfangreiches Lernmaterial (Training Material) unterfüttert die Lektionen auf über 300 Seiten mit Informationen, zusätzlichen Quellen, Fallstudien und weiteren Materialien. Sie können zur Durchführung einer Schulung oder als zusätzliches Material für Teilnehmende verwendet werden.
- Das Handbuch für Dozentinnen und Dozenten (Trainers Handbook) gibt ihnen eine Orientierung, wie das Lernmaterial eingesetzt und auf die jeweilige Zielgruppe hin angepasst werden kann.
- Im Learner´s e-book ist Wissenswertes und Informatives aus dem umfangreichen Trainingsmaterial extrahiert und aufbereitet. Damit haben Lernende auch offline Zugang zu kompakten Lernmaterialien.
- Darüber hinaus werden ein REMSKA-Selbstbewertungstool angeboten (Welche Bereiche beherrsche ich schon gut und wo kann ich mich verbessern?) sowie ein Toolkit mit Tipps guter Praxis, Checklisten und Leitfäden für ortsunabhängiges Arbeiten.
Was wird vermittelt?
Wissen und Kompetenzen rund um das ortsunabhängige Arbeiten werden von REMSKA in sechs Lektionen vermittelt. Diese thematische Unterteilung findet sich in allen REMSKA-Produkten wieder:
- Physischer Arbeitsplatz
- Datenmanagement und Sicherheit
- Erstellung von digitalen Inhalten
- Zeitmanagement
- Zusammenarbeit
- Persönliche Weiterentwicklung
Jede Lektion ist mit mehreren Lerneinheiten unterlegt, sie liegen jeweils in Englisch und in den Sprachen der beteiligten Länder vor. Die Lerneinheiten stehen ebenfalls als Online-Kurs (MOOC) zur Verfügung und umfassen insgesamt 114 Units.
Alle Lernmaterialien sind über die Projektwebseite https://www.remskaproject.eu/ kostenfrei zugänglich.
Unter Federführung der Hamburger Hochschule für angewandte Wissenschaften arbeiteten im REMSKA-Projekt Einrichtungen aus unterschiedlichen Bildungsbereichen in Belgien, Bulgarien, Deutschland, Italien, Griechenland und Slowenien zusammen.