International denken - Erasmus+ in der Erwachsenenbildung nutzen
Der Verein weltgewandt bietet gesellschaftliche und politische Bildung in Berlin und Europa an. Die Aktivitäten orientieren darauf, Lernprozesse zu einem Thema mit der Stärkung kreativer Potenziale und des Selbstausdrucks der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu verbinden. Desgleichen lädt weltgewandt zu öffentlichen Diskussionen und dem Studium von Texten und Online-Kursen ein. Dabei fördert der Verein das Begreifen von Zusammenhängen und den Dialog zwischen Menschen verschiedener (politischer) Milieus und Kulturen im Sinne von Demokratie und Menschenrechten. Leitend ist das humanistische Bildungsideal von Wilhelm von Humboldt.
Die internationale Dimension gleicht der Lektüre von Büchern – man kann aus der Fülle des Lebens schmecken. Sie ist bei weltgewandt fast immer präsent. Bei den Begegnungsprojekten in Marzahn kommen Alt- und Neu-Berliner (u.a. aus Syrien, Afghanistan, Irak) zusammen. Seit 2022 werden diese Aktivitäten enger mit Erasmus+-Kooperationen verknüpft. weltgewandt realisiert(e) kleinere Partnerschaften zu Klima+Wandel, STADT und „Mauern im Kopf“, bei denen Lernende auch auf Reisen gehen. In einem Innovationsprojekt zur finanziellen Bildung wiederum waren Treffen des lokalen Self-Help-Clubs integriert.
Projekte miteinander verzahnen
Angefangen hatte weltgewandt 2016 mit Erasmus+-Kooperationen zum Austausch guter Praxis. Daraus gingen Publikationen zu „Zukunft 4.0“, Digitalisierung, Erinnerungspolitik, Klimawandel und Geschlechtergerechtigkeit hervor. Darauf aufbauend wurden Projekte mit größeren Outputs zu Themen der politisch-ökonomischen Bildung und Transformationen in der Geschichte europäischer Länder realisiert. Mit Folgeprojekten wie zum Beispiel kleineren Partnerschaften können die Ergebnisse in die Breite des eigenen Kontexts und weiterer Regionen Europas getragen werden. Zudem spiegelt sich die europäische Dimension auch im Design lokaler Projekte. weltgewandt betreibt gegenwärtig „STIMM_BILDUNG“, indem nach Möglichkeiten der Mitbestimmung in der Europäischen Union gefragt wird. Dem kommen die Erfahrungen in der theaterpädagogischen Arbeit zugute, die während zwei JobShadowings im Rahmen von Erasmus+ gemacht wurden und eine deutliche Kompetenzerweiterung bewirkten.
Internationalisierung schäft den Blick
Die internationale Ausrichtung erlaubt Horizonterweiterungen und stärkt Selbstwertgefühl wie Gestaltungskraft der Beteiligten. Sie schärft den Blick für das, was als gut befunden wird, stimuliert zu Ideen und lenkt die Aufmerksamkeit auch lokal auf Möglichkeiten – und Aufgaben. Im Kontext von Erasmus+ hat die Öffnung einen besonderen Charme durch den Gedanken der Kooperation und eine Kultur des Respekts. Um die Klaviatur der Möglichkeiten von Erasmus+ auszuspielen, ist es sinnvoll, die verschiedenen Projekttypen aufeinander zu beziehen. Das „Buch“ will nicht nur gelesen werden. Das Schöne ist, Projektträger schreiben es selbst. Wenn darin Aktion und Reflexion ihren Platz haben, dürfte die Wirkung langlebig sein.